Blogeintrag vom 30.11.2016

Gastbeitrag bei HOG (Homöopathen ohne Grenzen)

Ich hatte die Gelegenheit einen Gastbeitrag über die Homöopathie für Pflanzen im November Newsletter von HOG zu schreiben.

Bitte lesen Sie selbst …

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind Themen unserer Zeit und die Nachfrage nach Bioprodukten wächst. Im Grunde möchte niemand mehr gerne Gift auf seine Pflanzen spritzen – ob es nun die Rosen oder die Tomaten sind. Da ist es nur eine logische Konsequenz, die Homöopathie auch auf die Behandlung von Pflanzen auszudehnen. Denn eine kräftige, gesunde Pflanze ist für Schädlinge unattraktiv und weniger anfällig für Krankheiten.

Der kurzfristige Erfolg einer chemischen Behandlung geht letztendlich mit einer langfristigen Schwächung der Pflanze sowie der Schädigung des Bodens einher. Ein Kreislauf, der dazu führt, dass immer mehr und häufiger Pestizide eingesetzt werden müssen, um Blühfreude und Ertrag zu sichern. Es lohnt sich daher die Sichtweise zu verändern und nicht nur gezielt Schädlinge oder Pilze zu bekämpfen, sondern die ganze Pflanze in den Mittelpunkt der Therapie zu stellen, denn diese hat eine Schwäche und muss behandelt werden, um zu gesunden und Widerstandsfähigkeit zu erlangen.

Neben Schädlingen kann auch extreme Witterung den Pflanzen zusetzen. Aber auch hier bietet die Homöopathie die Möglichkeit einer effektiven Behandlung, zum Beispiel von Verletzungen durch Frost, Regen, Hagel oder Hitze. Denken wir nur an Arzneien wie Aconitum, Belladonna oder Arnica. Homöopathische Arzneien sind gesundheitlich unbedenklich, umweltfreundlich, sparsam im Umgang mit natürlichen Ressourcen und kostengünstig. Und weil sich die Behandlung nicht auf die sogenannten Schädlinge konzentriert, entstehen auch keine Resistenzen. Außerdem kommen homöopathische Arzneien nur dann zum Einsatz, wenn auch tatsächlich eine Erkrankung oder Schädlingsbefall vorliegt, davon profitieren Erzeuger und Konsumenten gleichermaßen.

Richten wir unseren Blick einmal nach Südamerika. Hier werden u.a. Kaffee, Zuckerrohr, Mais und Sojabohnen angebaut. Während in Brasilien die Wirtschaft 2014 nur um 0,1 Prozent gewachsen ist, hat die Landwirtschaft im gleichen Zeitraum um rund 3 Prozent zugelegt. Brasilien produzierte 2014 fast 200 Millionen Tonnen Soja, Mais und Getreide und trug damit umgerechnet fast 400 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei. Die Ernte nimmt zu, weil Bauern die gleichen Flächen intensiver bewirtschaften. Doch der Erfolg der Agrarwirtschaft hat erhebliche Schattenseiten. Die brasilianische Agrarindustrie verbraucht heute ein Fünftel der auf der Welt produzierten Kunstdünger und Pestizide. (Quelle: FAZ, 03.08.2015)

„Zur Steigerung der Ernten sind die Brasilianer neuen Technologien gegenüber sehr aufgeschlossen“, sagt Arturo Peyloubet, Marketing Direktor bei Bayer CropScience in Brasilien. Allerdings stellen sich permanent Herausforderungen für die Pflanzenschutzexperten. Zum Beispiel Sojarost: Der Pilz Phakopsora pachyrhizi führt zur völligen Entlaubung der Sojapflanze und zu dramatischen Ernteausfällen von teilweise bis zu 80 Prozent. In Südamerika ist dieser aggressive Pilz besonders aktiv. Bayer-Forscher haben dagegen bereits spezielle Pflanzenschutz-Lösungen entwickelt.

Der lokale Markt für Pflanzenschutzmittel in Brasilien hat sich von 1992 bis 2006 mehr als vervierfacht. Hier entsteht ein ökologisches Ungleichgewicht, das langfristig auch wirtschaftliche Folgen haben muss. Dass es auch anders geht, zeigen Prof. Dr. Thomas Knoke und Prof. Dr. Dr. Michael Weber von der Technischen Universität München (TUM). Wie die beiden Wissenschaftler mitteilen, beruht ihr neues Landnutzungskonzept für die brasilianische Landwirtschaft auf einer Kombination von kleinen, unterschiedlich bebauten Ackerparzellen mit zusätzlichen Flächen für die Forstwirtschaft.

Es ist ein vernünftiger Ansatz, die Pflanze in den Mittelpunkt der (homöopathischen) Therapie zu stellen. Der Abschied von Monokulturen und dauerhafter chemischer Schädlings- und Krankheitsbekämpfung wird sich langfristig nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich auszahlen. Die homöopathische Pflanzenbehandlung kann den Einsatz chemischer Pflanzenschutz- und Düngemittel deutlich reduzieren und liefert daher einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt.

Susanne Kleemann, Praxis für klassische Tierhomöopathie und gesunde Pflanzen ohne Gift, Köln